Kürzlich habe ich im Netz folgendes gelesen. “Wahlweise können Sie Ihren Bewerbungsunterlagen auch ein persönliches Deckblatt hinzufügen. Dadurch verleihen Sie Ihrer Bewerbung eine besondere Note und heben sich von anderen Bewerbern ab! […] Es führt zu dem weiteren Inhalt und bildet einen schönen Rahmen für die folgenden Seiten”.
Soll eine Bewerbung im formalen Bereich wirklich eine “besondere Note” oder einen “schönen Rahmen” bieten? Ihre Unterlagen, ob schriftlich oder per E-Mail, sollen es dem Entscheider schnell ermöglichen, einen Vergleich zwischen Soll und Haben – also den unternehmerischen Anforderungen und Ihrer dargestellten Kompetenz – zu erhalten.
Und schon “schnell” ist hier wörtlich zu nehmen. Eine erste Durchsicht aller Bewerbungsunterlagen dauert häufiger weniger als 1 Minute (!), dies hat jetzt auch eine Befragung von Careerbuilder aus 02/2011 ergeben. Jedes sinnleere Blatt kostet also Zeit. Zeigen Sie daher dem Entscheider besser schon im Aufbau, der Kürze und im Umfang Ihren Nutzen. Denn Letzteren will er finden.
Und welche Informationen bietet denn das Deckblatt, die nicht sinnvoller Weise auf anderen Seiten besser aufgehoben sind? Keine, denn Ihre Erreichbarkeit und auf was Sie sich bewerben steht bereits im Anschreiben und Ihr Bild gehört, wenn nach AGG überhaupt noch, in den Lebenslauf.
Geht es auch bei einer Bewerbung um “Schönheit”? Nein, es geht nur um Zweckmäßigkeit und wenn es in vielen Bewerbungsratgebern empfohlen wird, dann “heben” Sie sich auch mit einem gestylten Deckblatt nicht mehr von anderen ab – denn es haben alle alle.
Das Deckblatt bietet also nur “Leerinformationen” und stört die Entscheider beim Lesen der wirklich wichtigen Informationen – das was Sie eigentlich an Kompetenzen einbringen wollen.
Verzichten Sie daher besser darauf.